Helfen Sie Ihrem Kleinen, gutes Essen zu lieben – ein Leben lang!
Eine der wichtigsten Aufgaben für Sie als Eltern ist es wahrscheinlich, ein gutes Vorbild zu sein, ganz besonders bei der gesunden Ernährung. Aber wie viel Einfluss hat das, was Sie jetzt essen und trinken, tatsächlich auf die Zukunft Ihres Kindes?
Der Nutzen eines gesunden Vorbilds
- Die Wahrscheinlichkeit mit der Ihr Baby eine Vielzahl gesunder Lebensmittel – Obst und Gemüse, mageres Fleisch, Vollkornprodukte – isst, ist grösser, wenn es sieht, dass Sie sie ebenfalls essen.
- Wenn Sie es jetzt auf den Geschmack von Früchten und Gemüsesorten bringen, bestehen mehr Chancen dafür, dass es diese auch später noch mag.
- Wenn Ihr Kind beobachtet, wie Sie neue Speisen probieren und geniessen, wird es vielleicht auch davon kosten wollen.
- Wenn Sie mit gutem Beispiel voran gehen und zu jeder Mahlzeit Wasser trinken, wird es ebenfalls geneigt sein, das zu tun.
- Untersuchungen haben ergeben, dass Einjährige, die die gesunden Essgewohnheiten ihrer Mütter beobachten und von ihnen lernen, im Alter von zwei Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit öfter Gemüse zu sich nehmen.
Die Auswirkungen schlechter Vorbilder
- Kleinkinder konsumieren mehr mit Zucker gesüsste Getränke, wenn ihre Mütter so etwas auch tun.
- Wenn Sie Ihrem Baby sehr kalorienreiches Essen geben (Fast Food), kann es zu viel Salz und zu wenige Nährstoffe (wie etwa Kalzium) zu sich nehmen.
- Forschungsergebnisse deuten auf einen Zusammenhang zwischen Ihren Snack-Gewohnheiten und denen Ihres Kindes hin. Wenn Sie also zwischendurch Chips, Kekse und Kuchen essen, wird Ihr Baby das wahrscheinlich ebenfalls tun.
- Und wenn Sie umgedreht eher kein Gemüse mögen, wird es Ihr Baby ebenso wenig essen wollen.
- Wenn Sie kein Wasser trinken, wird Ihr Baby Schwierigkeiten haben, sich dies anzugewöhnen.
Wie Sie lebenslange gesunde Essgewohnheiten einführen
Das bestmögliche Vorbild für Ihr Baby zu sein, ist manchmal einfacher gesagt als getan. Befolgen Sie diese hilfreichen Tipps, welches Verhalten Sie bei Tisch vorleben oder vermeiden sollten.
Was tun: Täglich abwechslungsreiches und farbenfrohes Obst und Gemüse auf den Tisch bringen: Zu jeder Mahlzeit sollte es mindestens eine Frucht oder eine Gemüsesorte geben. Lassen Sie Ihr Baby aus verschiedenen Angeboten wählen.
Was lassen: In die Routine verfallen, Ihrem Baby nur die Speisen zu geben, von denen Sie wissen, dass sie ihm schmecken.
Was tun: Ihrem Baby vernünftig bemessene Portionen servieren, es selbst entscheiden lassen, wie viel es essen mag und eine zusätzliche Portion anbieten, wenn es noch Hungersignale sendet.
Was lassen: Es zu «nur noch ein Häppchen mehr» drängen, weil das dazu führen kann, dass es isst, obwohl es gar keinen Hunger hat, sich weniger für Nahrung interessiert oder später ein schwieriger Esser wird.
Was tun: Für alle am Tisch das Gleiche kochen. Darunter sollten Speisen sein, die Ihr Baby bereits gern mag und solche, die es bei der Gelegenheit neu entdecken kann. Es ist nicht nötig, spezielle Babynahrung zuzubereiten. Nehmen Sie einfach vor eventuellem Salzen oder Zuckern etwas von Ihrer gesunden Familien-Mahlzeit ab und schneiden Sie es in entsprechend kleine Häppchen.
Was lassen: Ihrem Kleinen nur Breie und Pürees servieren. In seinem Alter muss es verschiedenste Texturen und Konsistenzen ausprobieren.
Was tun: Eine Früchteschale auf den Tisch stellen, damit Ihr Baby einfach auf etwas zeigen kann, was es essen möchte.
Was lassen: Essen als Belohnung für Wohlverhalten einsetzen. Wenn Sie Ihr Kind mit Süssigkeiten bestechen, damit es sein Gemüse aufisst, wird es das jedes Mal erwarten.
Was tun: Ihr Baby erleben lassen, wie Sie sagen «Ich bin satt» und daraufhin mit dem Essen aufhören. Lehren Sie es, wie es selbst mit Worten oder Gesten sein Sättigungsgefühl zum Ausdruck bringen kann. Und respektieren Sie das dann auch, selbst wenn der Teller noch nicht leergegessen ist.
Was lassen: Sich sorgen, falls Ihr Baby bei einer Mahlzeit mal wenig isst. Wenn es hungrig ist, wird es das bei der nächsten wieder aufholen.
Was tun: Versuchen, wenigstens einmal pro Woche eine unbekannte Frucht- oder Gemüsesorte auf den Familientisch zu bringen, um gemeinsam neue Geschmackserlebnisse zu entdecken.
Was lassen: Aufgeben. Nur weil Ihr Baby etwas beim ersten Mal nicht gemocht hat, bedeutet das nicht, dass es ihm nicht später einmal schmecken könnte.
Quellen
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Last revised: March, 2018