Was man beim bedarfsgerechten Füttern tun oder lassen sollte

Was man beim bedarfsgerechten Füttern tun oder lassen sollte

Baby (7-12 Monate)
Artikel
Mai 8, 2023
6 Minuten

Wie Sie Ihr Baby füttern ist ebenso wichtig wie was Sie ihm füttern. Finden Sie heraus, worauf Sie achten und was Sie tun sollten, wenn Sie bei Ihrem Säugling mit der Beikost beginnen. Überprüfen Sie, wie viele der folgenden Prinzipien bedarfsgerechten Fütterns Sie jeden Tag umsetzen.

Was tun: Das Baby füttern, wenn es hungrig ist

Achten Sie auf die Zeichen, mit denen es Interesse am Essen signalisiert, wie etwa den Mund aufsperren und sich dem Löffel entgegen lehnen.

Was lassen: Weitermachen, wenn es satt ist

Legen Sie den Löffel zur Seite, wenn es Sättigungszeichen zeigt – damit fördern Sie gute Essgewohnheiten. Ihr Baby kann Ihnen mitteilen, dass es satt ist, indem es den Mund zusammenpresst, den Kopf wegdreht oder sich leicht von anderen Dingen ablenken lässt.

Was tun: Bemerken, wenn es nur spielt

Babys erforschen Dinge mit dem Mund. Wenn es den Löffel nur aus Neugier in den Mund steckt, ebenso wie seine Spielsachen, ist die Mahlzeit jetzt offensichtlich beendet. Lassen Sie es mit dem Löffel spielen, aber nehmen Sie das Essen weg.

Was lassen: Es zum Aufessen zwingen

Die meisten Babys sind in der Lage, Ihre Nahrungsaufnahme selbst zu regulieren, also drängen Sie es nicht, den Teller leer zu essen, wenn es kein Interesse mehr daran zeigt.

Was tun: Jeden Löffel mit guten Sachen füllen

Babys haben im Vergleich zu uns kleine Bäuche, also sorgen Sie dafür, dass jeder Löffel etwas bringt, indem Sie ihn mit Nährstoffen vollpacken. Zwischen dem sechsten und dem achten Lebensmonat bestreitet Ihr Baby rund ein Drittel (ca. 200 Kalorien) seiner Ernährung durch Beikost, den Rest liefert die Muttermilch. Da sollte jeder Löffelvoll auch ein Schritt in Richtung einer Erziehung zu gesunden Essgewohnheiten sein. Bereiten Sie seine Haupt- und Zwischenmahlzeiten aus püriertem Obst, Gemüse, Fleisch und Getreide zu. Jetzt hat Ihr Baby insbesondere einen erhöhten Eisenbedarf. Eine aktuelle Studie aus den USA ergab, dass 75 % der Nahrung für Sechs- bis Neunmonatige aus Getreidebreien bestand, Kindercerealien waren also ihr wichtigster Eisenlieferant.

Was lassen: Zuckern oder salzen

Gesundheitsexperten empfehlen, dass zugesetzter Zucker (Zucker, der bei der Herstellung, vom Koch oder von Ihnen zugefügt wurde) und Zucker, der natürlich in Sirup, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten enthalten ist, nicht mehr als 10 % der Kalorien in der Beikost Ihres Babys ausmachen sollte. Lesen Sie beim Einkaufen die Etiketten. Bieten Sie eine gesunde Auswahl an, die wichtige Nährstoffe enthält. Für «Süssigkeiten» und Getränke mit Zuckerzusatz ist kein Platz.

Was tun: Zu regelmässigen Zeiten gesunde Kost anbieten

Halten Sie für die Haupt- und Zwischenmahlzeiten feste Zeiten ein und lassen Sie Ihr Baby entscheiden, ob oder wie viel es dabei von Ihrem gesunden Angebot essen möchte. Darüber brauchen sie sich keine Sorgen zu machen, solange Sie für eine ausgewogene Auswahl sorgen. Mit der Zeit wird es sich an regelmässige Essenszeiten gewöhnen.

Was lassen: Beunruhigt sein, wenn es nur ein oder zwei Löffelchen isst

Wenn Ihr Baby anfängt, Beikost zu essen, mag es eventuell nur ganz kleine Mengen auf einmal. Den grössten Teil seiner Kalorien erhält es immer noch durch die Muttermilch. Und es braucht Zeit, um zu lernen, wie man vom Löffel isst! Drängen Sie es nicht, mehr zu essen. Es ist völlig normal, dass sich der Appetit Ihres Babys von Tag zu Tag ändert. Entspannen Sie sich und nehmen Sie es, wie es kommt. «Ein Kind unter Druck zu setzen, damit es isst, führt dazu, dass es weniger gesunde Nahrung zu sich nimmt und Essen mit Unbehagen verbindet», erklärt Dr. Lisa Fries, Verhaltenswissenschaftlerin am Nestlé Forschungszentrum in der Schweiz. «Dieser Druck kann die Mahlzeiten für Ihr Kind stressig machen und negative Assoziationen mit dem angebotenen Essen hervorrufen. Wenn Sie das Ganze entspannt halten, haben Sie bessere Chancen, dass es diese Speise beim nächsten Mal noch einmal probiert.»

Was tun: Bei Neueinführungen beharrlich bleiben

Führen Sie weiterhin verschiedene Früchte-, Gemüse-, Bohnen-, Fleisch- und Getreidesorten ein, auch wenn Sie nicht jedes Mal eine positive Reaktion erhalten. Babys haben eine angeborene Vorliebe für Süsses, aber das bedeutet nicht, dass sie einzig und allein daran Freude haben.

Was lassen: Nach dem ersten oder zweiten Versuch aufgeben

Es kann sein, dass Ihr Baby mehrere «Verkostungen» benötigt, bis es einen neuen Geschmack akzeptiert oder gar liebt. (Es wurden bis zu achtmal Probieren an verschiedenen Tagen und Mahlzeiten beobachtet). Also geben Sie nicht auf. Je öfter Sie ein neues Lebensmittel anbieten, desto grösser wird die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kind es am Ende gerne mag.

Was tun: Neues mit Lieblingsessen kombinieren

Versuchen Sie, ein neues Lebensmittel gemeinsam mit Speisen zu geben, die Ihr Baby bereits gern mag. Sie könnten z. B. zum Probieren beide Geschmacksnoten auf einen Löffel tun, um es erst einmal damit bekannt zu machen. Wenn dieses Angebot gut angenommen wird, reichen Sie das Neue auch alleine.

Was lassen: Zu viele Auswahlmöglichkeiten auf einmal

Abwechslung ist wichtig, aber zu viele Alternativen bei einer Mahlzeit können Ihren Essanfänger überfordern. Geben Sie ihm die Möglichkeit, neue Geschmacksnoten nach und nach zu probieren und zu akzeptieren.

Was tun: Ihm so viel zu Essen geben wie es mag

Mit bestimmter Körpersprache, Gesichtsausdrücken und einem weit geöffneten Mund will Ihr Baby Ihnen zu verstehen geben, dass es noch Hunger hat. Lassen Sie es immer selbst entscheiden, wie viel es essen mag.

Was lassen: Nur Lieblingsspeisen servieren

Man lässt sich gern dazu verleiten, aber vergessen Sie nicht, Ihr Job besteht darin, Ihrem Baby eine breite Auswahl gesunder Kost anzubieten. Sein Job ist dann die Entscheidung, ob und wie viel es davon isst. Wenn es Hunger hat, wird es auch noch Anderes essen, nachdem seine Lieblingsspeisen alle sind.

Was tun: Auf die Ausdrücke Ihres Babys achten

Der Gesichtsausdruck Ihres Babys verrät eine Menge darüber, was es gerade denkt. Aber täuschen Sie sich nicht. Ein neues Lebensmittel kann einfach nur Überraschung auslösen, weil Ihr Kind so etwas noch nie gekostet hat. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass es das nicht mag. Denken Sie dran, selbst etwas, das es anfangs nicht gern hat, kann nach mehrmaligem Probieren innerhalb von Tagen oder Wochen zur Lieblingsspeise avancieren. Und wie immer: Achten Sie auf die Hunger- und Sättigungszeichen Ihres Babys und richten Sie sich danach.

Was lassen: Eigene Aversionen preisgeben

Wenn Sie Ihrem Baby etwas anbieten, das sie selbst nicht so gerne essen, lassen Sie sich das nicht anmerken, indem sie etwa beim Füttern Ihre Miene verziehen oder die Luft anhalten. Ihr Kind kann Ihnen genauso viel vom Gesicht ablesen wie Sie ihm.
 

Quellen

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World Health Organization. Infant and young child feeding: Model chapter for textbooks for medical students and allied health professionals. Geneva, World Health Organization, 2009.

World Health Organization. Sugar intake for adults and children. Geneva, World Health Organization, 2015.

Last revised: December, 2017

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