GINI: Die weltweit grösste Allergiestudie mit HA-Nahrung
Die German Infant Nutritional Intervention (GINI) Studie ist die weltweit grösste durchgeführte Allergiepräventionsstudie. Entdecken sie jetzt die Ergebnisse der Studie.
Die German Infant Nutritional Intervention (GINI) Studie ist die weltweit grösste durchgeführte Allergiepräventionsstudie und wurde vom deutschen Bundesministerium für Forschung und Bildung sowie der Stiftung Kindergesundheit (München) finanziert. In der vom deutschen Bundesministerium für Forschung und Bildung mitfinanzierten GINI Studie wurde untersucht, ob eine Säuglingsnahrung mit hydrolysiertem Eiweiss das Risiko für Allergien bei allergiegefährdeten Säuglingen senken kann.
Was war das Studienziel?
Mit dieser Studie sollte herausgefunden werden, ob eine Säuglingsmilchnahrung mit hydrolysiertem Eiweiss das Risiko für Allergien bei allergiegefährdeten Säuglingen senken kann. Dafür wurden verschiedene HA-Nahrungen gegen eine Standardnahrung als Vergleichsnahrung in der Studie getestet.
Wie war die Studie aufgebaut?
Insgesamt nahmen 2.252 Neugeborene mit erhöhtem Allergierisiko auf Kuhmilcheiweiss an der Studie teil. Es wurden 889 Säuglinge ausschliesslich gestillt und 1.172 Babys erhielten eine Säuglingsnahrung.
Wenn Stillen nicht oder nicht ausschliesslich möglich war, wurden die Säuglinge einer der folgenden 4 Nahrungsgruppen randomisiert* zugeteilt:
- Partielles Molkenhydrolysat*
- Extensives Molkenhydrolysat*
- Extensives Kaseinhydrolysat* (therapeutische Spezialnahrung)
- Standard-Säuglingsmilchnahrung
Die GINI Studie ist eine prospektive*, randomisierte*, doppelblinde* und placebokontrollierte* Interventionsstudie*.
Ergebnisse der Studie
Die HA-Nahrung auf Basis von partiell aufgespaltenem Molkeneiweiss (44% Risikoreduktion) und die extensiv aufgespaltene therapeutische Spezialnahrung auf Kaseinbasis konnten das Risiko, im ersten Lebensjahr an atopischer Dermatitis* zu erkranken, deutlich senken. Die positiven Wirkungen liessen sich bis zum Alter von 15 Jahren bestätigen.
Der positive Effekt der Säuglingsnahrung mit partiell aufgespaltenem Molkeneiweiss hält bis zum Alter von 15 Jahren an.
Welche Säuglingsnahrung kann nach den Studienergebnissen empfohlen werden?
Säuglinge, die nicht gestillt werden können und ein erhöhtes Allergierisiko haben, sollten in den ersten 4 bis 6 Monaten eine HA-Nahrung mit einem in seiner Wirksamkeit bestätigten hydrolysierten Eiweiss erhalten. Nur dann kann langfristig das Risiko, an atopischer Dermatitis* zu erkranken, reduziert werden. Das in der Studie getestete partielle Molkenhydrolysat ist in unseren Nestlé BEBA HA-Nahrungen enthalten.
*Kleines Lexikon:
Prospektiv: Bei einer prospektiven Studie wird zunächst eine Hypothese/Frage aufgestellt und daraufhin der Studienablauf festgelegt.
Randomisierung: Ein Verfahren, bei dem die Teilnehmer der Studie unter Verwendung eines Zufallsmechanismus unterschiedlichen Gruppen zugeordnet werden.
Doppelblind: Eine Studie wird als doppelblind bezeichnet, wenn sowohl der Studienleiter als auch die Studienteilnehmer nicht wissen, zu welcher Gruppe sie gehören.
Placebo: Ein Placebo ist ein wirkungsfreier Stoff, der zur Kontrolle verabreicht wird. In der GINI Studie war dies die Standard-Säuglingsnahrung.
Interventionsstudie: Interventionsstudie bedeutet, dass bestimmte Merkmale bei der Studie verändert werden, indem aktiv in die Studie eingegriffen wird. Das heisst im Bezug auf die GINI-Studie, dass Säuglinge unterschiedliche Nahrungen erhalten haben. Die Teilnehmer werden nach der Intervention in den folgenden Jahren in bestimmten Abständen untersucht.
Partielles und extensives Molkenhydrolysat: Das in der Kuhmilch enthaltene Molkeneiweiss wird aufgespalten (hydrolysiert). Je nachdem wie stark, bezeichnet man das Hydrolysat als partiell hydrolysiert (teilweise aufgespalten) oder extensiv hydrolysiert (stark aufgespalten).
Bei partieller Hydrolyse wird durch ein spezielles Verfahren das enthaltene Eiweiss in unterschiedlich grosse Bausteine gespalten, während bei der extensiven Hydrolyse das Protein in sehr kleine Bestandteile gespalten wird. Entscheidend bei der Hydrolyse ist, ob der allergieauslösende Bereich aufgespalten wird.
Atopische Dermatitis: Die nicht-ansteckende, am häufigsten diagnostizierte chronische Hauterkrankung bei Kindern.
Signifikanz: Wenn ein signifikanter Unterschied errechnet wurde, kann darauf geschlossen werden, dass tatsächlich ein Unterschied zwischen den Studiengruppen besteht.
Quelle:
von Berg et al. (2003) The effect of hydrolyzed cow’s milk formula for allergy prevention in the first year of life: The German Infant Nutritional Intervention Study, a randomized double-blind trial. J Allergy Clin Immunol Vol.111 (3). Von Berg et al. (2015) Allergic manifestation 15 years after early intervention with hydrolyzed formulas – the GINI Study. Allergy Oct.
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