Wie Kinder in der Welt schlafen

Die Schlafgewohnheiten können sich von Kultur zu Kultur stark unterscheiden, was sich darauf auswirkt, wo, wie und wann Eltern ihre Kleinen ins Bett bringen und welche Schlafenszeit sie einhalten. Die gute Nachricht ist, dass trotz der unterschiedlichen Gewohnheiten viele Kleinkinder im Allgemeinen die empfohlenen 11-14 Stunden Gesamtschlaf erhalten, die sie benötigen, und zwar durch Mittagsschlaf und eine durchgehende Nachtruhe.

Schlaf ist für das gesunde Wachstum und die Entwicklung Ihres Kleinkindes von entscheidender Bedeutung – es ist eine wichtige Zeit, in der sich sein Körper ausruht und auftankt. Unzureichender Schlaf kann dazu führen, dass das Kind mehr Kalorien verbraucht und das Risiko für Übergewicht im Alter steigt.

Vorbereitung auf den Schlaf

Untersuchungen haben gezeigt, dass eine regelmässige Schlafenszeit eines der wichtigsten Dinge ist, die Sie tun können, um Ihrem Kind das Einschlafen zu erleichtern. Wenn Sie noch keine Routine haben, ist es noch nicht zu spät. Eine kürzlich durchgeführte Studie, an der Mütter mit ihren Kleinkindern teilnahmen, zeigte, dass sich die Schlafgewohnheiten von Kleinkindern nach nur drei Nächten mit einer bestimmten Einschlafroutine, zu der ein warmes Bad, eine Massage und ruhige Aktivitäten gehörten, verbesserten. Wie auch immer Sie Ihr Kind vor dem Schlafengehen beruhigen, stellen Sie sicher, dass Sie jeden Abend dasselbe tun, damit es weiss, was es zu erwarten hat.

Achten Sie darauf, dass die Bildschirmzeit nicht Teil der Schlafenszeit Ihres Kindes ist. Vor dem Schlafengehen fernzusehen oder mit Telefonen oder Tablets zu spielen, kann zu einem schlechteren Schlaf führen. Eine aktuelle Studie ergab, dass jede Stunde Touchscreen-Nutzung bei Kleinkindern mit 15 Minuten weniger Schlaf verbunden ist.

Ein Blick auf die Schlafgewohnheiten

Finden Sie heraus, wie Kleinkinder rund um den Globus schlafen und sich aufs Bett vorbereiten. In mehreren Studien wurden die Schlafgewohnheiten von Babys in verschiedenen Ländern untersucht, wobei einige interessante Ergebnisse zutage traten. Vielleicht werden Sie inspiriert, etwas Neues auszuprobieren. Denn was alle Eltern eint – egal, woher sie kommen – ist der Wunsch nach einem glücklichen, gesunden und ausgeschlafenen Kleinkind.

1. Verschobene Schlafrhythmen

Einige Studien kommen zu den folgenden Ergebnissen:

• Mütter und Kleinkinder im Nahen Osten gehen im Durchschnitt gegen 23 Uhr ins Bett und wachen um 9 Uhr auf.
• In Brasilien gehen Mütter und Kleinkinder im Durchschnitt um 22 Uhr ins Bett und wachen um 8 Uhr auf.
• Trotz der späteren Schlafenszeiten bekommen Kleinkinder im Nahen Osten insgesamt fast 12 Stunden Schlaf, während Kleinkinder in Brasilien etwas mehr als 12 Stunden Schlaf bekommen, wenn man den Mittagsschlaf hinzurechnet.

Könnte das auch bei Ihnen funktionieren? Durch einen verschobenen Schlafrhythmus mit späteren Schlaf- und Aufwachzeiten können Kleinkinder immer noch genügend Schlaf bekommen. Dieses Schlafmuster lässt sich möglicherweise besser in den Zeitplan der Familie integrieren.

2. Mittagsschlaf

Untersuchungen zum Mittagsschlaf von Kleinkindern zeigen:

• Kleinkinder in Griechenland schlafen neun Stunden pro Nacht und drei Stunden am Tag.
• Fast alle 18 Monate alten Kinder in England halten tagsüber einen Mittagsschlaf, was bedeutet, dass sie im Durchschnitt fast 13 Stunden Schlaf pro Tag bekommen.
• Kleinkinder in Südkorea halten die wenigsten Nickerchen. Dennoch kommen sie insgesamt auf knapp 12 Stunden Schlaf, was bedeutet, dass sie das Ziel von 11-14 Stunden pro Tag erreichen.

Könnte das auch bei Ihnen funktionieren? Ein Mittagsschlaf kann Kleinkindern die Möglichkeit geben, sich tagsüber zu erholen, damit sie für weitere Aktivitäten Energie haben. Das verschafft auch Ihnen ein paar wertvolle Momente, um Dinge zu erledigen!

3. Teilen von Betten/Zimmern

Einige Studien, die den Schlaf in verschiedenen Kulturen untersuchten, ergaben:

• In Hongkong gehen Kinder, die ein Zimmer oder Bett mit ihren Eltern teilen, später ins Bett als Kinder, die an einem separaten Ort schlafen. Sie bekommen immer noch genauso viel Schlaf – insgesamt etwa 12 Stunden – wie diejenigen, die in ihrem eigenen Zimmer schlafen.
• Fast alle Familien im Nahen Osten teilen ein Zimmer mit ihren Kindern, obwohl weniger als die Hälfte ein Bett teilt.

Könnte das auch bei Ihnen funktionieren? Wenn Ihr Kleinkind im selben Raum wie Sie ist, kann das sowohl für Sie als auch für Ihr Kind beruhigend sein. Es gibt kein Richtig oder Falsch, es kommt darauf an, was sich richtig anfühlt.

4. Selbstständiges Einschlafen

Studien über das Einschlafen von Kleinkindern ergaben:

• Eltern in Australien und Neuseeland fördern mit hoher Wahrscheinlichkeit die Unabhängigkeit und Selbstberuhigung ihres Kindes. Kleinkinder bekommen im Durchschnitt 13 Stunden Schlaf pro Tag, obwohl 30 % der Eltern glauben, dass ihr Kind ein Schlafproblem hat.
• In Hongkong schlafen Kinder, die alleine einschlafen, länger und wachen seltener auf.

Könnte das auch bei Ihnen funktionieren? Wenn Sie Ihrem Kind beibringen, selbstständig einzuschlafen, wird es mit der Zeit in der Lage sein, sich selbst zu beruhigen und wieder einzuschlafen, wenn es in der Nacht aufwacht. Auch Sie werden hoffentlich etwas mehr Ruhe finden.

5. Abendroutine

Untersuchungen zur Einhaltung von Schlafenszeiten haben gezeigt:

• Fast 40 % der Kinder im Alter von 1 bis 4 Jahren in Belgien gehen jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett.
• In den Niederlanden haben fast 50 % der ein- bis zweijährigen Kinder eine abendliche Routine vor dem Schlafengehen.

Könnte das auch bei Ihnen funktionieren? Es ist erwiesen, dass eine Routine vor dem Schlafengehen dazu führt, dass Kleinkinder mehr schlafen. Aktivitäten wie das Baden und das Vorlesen einer Geschichte vor dem Schlafengehen sind auch eine gute Möglichkeit, eine Bindung zu Ihrem Kind aufzubauen.

Es ist nie zu spät, eine Routine vor dem Schlafengehen einzuführen. In unserem Video «Schlafenszeit!» finden Sie fünf Möglichkeiten, wie Sie Ihrem Kind «und sich selbst» zu einem guten Schlaf verhelfen können.

Quellen

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Last revised: July, 2018