Vom ersten Essen zum Lieblingsessen
Wussten Sie das? Wenn Sie Ihr jetzt sechs bis acht Monate altes Baby mit verschiedensten nährstoffreichen Lebensmitteln, Geschmacksnoten und Texturen bekannt machen, prägt das seine Vorlieben und Abneigungen im Kindesalter.
Wenn Ihr Baby sein Mündchen aufsperrt, um die erste feste Kost zu probieren, begibt es sich auf eine Entdeckungsreise, die seine Essensvorlieben für sein ganzes späteres Leben beeinflussen kann. Bis jetzt war Ihr Säugling für sein Wachstum und seine Entwicklung vollständig auf Ihre Muttermilch angewiesen. Und schauen Sie, wie weit ihn die schon gebracht hat! Aber ab jetzt benötigt er einige zusätzliche Nährstoffe und das Essen, das Sie für ihn auswählen, ist ausschlaggebend für seine zukünftige Gesundheit.
Es ist unglaublich, aber was Sie ihm in diesen ersten Zeiten mit dem Löffel anbieten, kann einen Einfluss darauf ausüben, wie abwechslungsreich es später einmal isst. Nicht allein für die nächsten Monate, sondern für Jahre, wenn Ihr Sprössling längst die Schulbank drückt.
Ein abwechslungsreicher Speiseplan
Wie können Sie also Ihrem Baby helfen, zu einem sich gesund ernährenden Kind heranzuwachsen? Sehr wichtig dafür ist die Abwechslung. Wenn Sie ihm mit der ersten Beikost verschiedene Gemüsesorten anbieten, wird es wahrscheinlich weitere Sorten ebenfalls gut annehmen – jetzt und in Zukunft. Eine kürzliche Studie hat gezeigt, dass die frühe Einführung von Gemüse in die Beikost zu einer höheren dementsprechenden Akzeptanz bei Babys und grösseren Kindern führen kann.
Nicht nur Brei
Ihr Baby sollte nicht nur eine breite Vielfalt von Gemüsesorten kennenlernen, sondern, sobald es dazu in der Lage ist, auch verschiedene Texturen. Wenn es mit weicher Breikost gut klar kommt, sollten Sie dieser etwas Textur hinzufügen. Sie können z. B. nach und nach etwas Geeignetes mit der Gabel zerdrücken anstatt es zu dicker Flüssignahrung zu pürieren.
Die Forschung hat aufgezeigt, dass Babys, die vor dem neunten oder zehnten Lebensmonat auch Kost mit Stücken bekommen, eher an den Familienmahlzeiten teilnehmen, sich gesünder ernähren und als Klein- und Schulkinder mehr verschiedene Früchte- und Gemüsesorten essen. «Wenn Sie Ihr Baby schon früh an Texturen heranführen, kann ihm das helfen, auch komplexere zu akzeptieren, wenn es älter ist», sagt Laurence Stoll, Ernährungswissenschaftlerin für Beikost bei Nestlé Nutrition, Schweiz. All dies demonstriert, dass es nie zu früh ist, die Gesundheit Ihres Kindes positiv zu beeinflussen.
Quellen
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