Wann wird mein Baby durchschlafen?
Wenn das Neugeborene frisch aus der Klinik nach Hause gekommen ist, können seine unregelmässigen Schlafmuster ebenso herausfordernd wie erschöpfend sein. Es wacht häufig, zu jeder Tages- und Nachtzeit auf, weil es hungrig ist, eine frische Windel braucht oder getröstet werden möchte. Keine Sorge, das wird nicht ewig so gehen! In einem halben Jahr sehen 24-Stunden für Sie Beide schon ganz anders aus.
Eine der von frischgebackenen Eltern am häufigsten gestellten Fragen lautet: «Wann wird mein Baby nachts durchschlafen?» Die Antwort ist weniger einfach, als Sie vielleicht denken. Die Schlafgewohnheiten Ihres Babys werden sich von den ersten Wochen bis zum sechsten Lebensmonat drastisch ändern (und damit auch die Ihren!). Neugeborene haben spezielle Ernährungsbedürfnisse, bei denen die Nahrungsmenge und Häufigkeit von grosser Wichtigkeit sind.
Die ersten Wochen
Im ersten Monat werden Sie Ihr Baby und seine Schlafzyklen allmählich kennen lernen. Stellen Sie sich darauf ein, dass es nachts oft aufwacht. Das ist bei Neugeborenen normal und notwendig, weil ihr Magen noch so klein ist, dass sie häufig essen müssen.
Im ersten Lebensmonat sollten Sie Ihren Säugling sogar aufwecken, wenn seit seiner letzten Mahlzeit mehr als vier Stunden vergangen sind. Er braucht in dieser Anfangszeit mindestens alle vier Stunden Muttermilch. Wenn Ihr Baby einen Monat alt ist und gut gedeiht, brauchen Sie es nicht mehr zum Stillen aufzuwecken.
Ihr Baby lässt sich leichter aufwecken, wenn es sich gerade in einer «aktiven» Schlafphase befindet – achten Sie auf das Zucken oder Flattern seiner Augenlider. Tipps, um es aus tieferem Schlaf aufzuwecken, sind das Wickeln oder Massieren von Rücken, Bauch und Beinen.
Wenn es Ihnen so vorkommt, als könne Ihr Baby nur mit Mühe während der normalen Stillzeiten wach bleiben oder wenn es oft an der Brust einschläft, bitten Sie Ihre medizinische Beratungsperson zu überprüfen, ob es ein gesundes Gewicht hat.
Das Einpendeln einer Routine
Ungefähr im dritten Lebensmonat wacht Ihr Baby zwar noch nachts auf und hat Hunger, aber es beginnt, zwischen den Mahlzeiten über längere Zeiträume zu schlafen. Da sein Magen jetzt nicht mehr so winzig ist, hält er es länger ohne Essen aus.
Regelmässigkeit und Routine sind der Schlüssel zu einem gesunden Schlafverhalten Ihres Babys. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass diese Praktiken dazu beitragen, die Schlafdauer eines Babys zu erhöhen, wohingegen ihr Nichtbefolgen mit weniger Schlaf und mehr nächtlichem Aufwachen verbunden ist.
Warum ist Schlaf wichtig?
Babys brauchen für Wachstum und gesunde Entwicklung ausreichend Schlaf. Sie können ihm helfen, gute Schlafgewohnheiten zu entwickeln. Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Säuglinge mit einer regelmässigen Bettgeh-Routine und einheitlichem Schlafrhythmus schon früh im Leben gute Schlafgewohnheiten annehmen, die sie mit grösserer Wahrscheinlichkeit in ihrer ganzen Kindheit beibehalten.
Wie sich Schlafmuster entwickeln
Zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat sind viele Babys in der Lage, nachts fünf Stunden am Stück zu schlafen. Manche Leute betrachten das bereits als durchschlafen – und im Vergleich zum Anfang kommt es einem wahrscheinlich auch so vor. Zunächst passiert das meist nicht jede Nacht, aber es ist ein erstes Anzeichen für ein strukturierteres Schlafverhalten. Und mit sechs Monaten wächst die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Baby acht Stunden ohne Unterbrechungen durchschläft.
Eine Beurteilungsmöglichkeit für den Nachtschlaf Ihres Babys besteht in der Beantwortung folgender Fragen: Schläft es gut? Wacht es zum Stillen auf? Schläft es danach gleich wieder ein? Können Sie das alles bejahen, schläft es gut. Wenn Sie sich des Schlafbedarfs Ihres Babys bewusst sind und früh mit einer Bettgeh-Routine beginnen, bekommt es die Chance, von klein auf an gute Schlafgewohnheiten zu erlernen.
Denken Sie daran, dass die Schlaffähigkeiten, die Ihr Baby jetzt entwickelt, die Grundlage für seine späteren Gewohnheiten bilden. Daher hat die Zeit, die Sie jetzt darauf verwenden, ihm gute Schlaftechniken beizubringen, positive Auswirkungen auf sein gesundes Wachstum in der Zukunft.
Quellen
Sadeh A, Mindell JA. Infant sleep interventions – methodological and conceptual issues. Sleep Med Rev 2016; 29:123-5. Henderson JM, France KG, Owens JL et al. Sleeping through the night: the consolidation of self-regulated sleep across the first year of life. Pediatrics 2010; 126(5):e1081–7.
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Last revised: January, 2017