Baby lehnt das Essen ab
Seit kurzem wird jede Mahlzeit zu einer wahren Herausforderung. Mein Kind lehnt alles kategorisch ab, was ich ihm anbiete. Ich fühle mich gestresst und mache mir gleichzeitig Sorgen um seine Gesundheit. Haben Sie ein Geheimrezept?
Machen Sie sich keine Sorgen, das kennen alle Eltern: Sie haben mit Hingabe ein leckeres Gericht gezaubert und dann will Baby nicht mal kosten. So eine Enttäuschung! Normal, denn als gute Mutter, die sich um das Wohlergehen ihres Sprösslings sorgt, bereiten Ihnen „Neeeiiin“, „mag nicht“, und „will nicht“ einigen Kummer. Und Sie geben sich selbst die Schuld (ich kann nicht kochen, ich mache etwas falsch usw.). Der Geheimtipp, um diese Phase möglichst unbescholten zu überstehen, ist: Trennen Sie Liebe und Erziehung, Nahrung und Zuneigung. Aber das ist leichter gesagt als getan. Folgen Sie unserem Ratgeber und gehen Sie es gelassen an! Und vergessen Sie nie die unangefochtene Wahrheit: Ein Kind wird niemals von sich aus wegen Hungers sterben. Uff!
MAG NICHT, was heisst denn das?
Im Alter von 18-24 Monaten beginnt das Kind, seine Persönlichkeit wahrzunehmen. Wenn es merkt, dass seine ewigen „Neins“ Ihnen auf die Nerven gehen, wird es nicht zögern, das auszunutzen. Es möchte Ihnen zeigen, dass es von nun an in der Lage ist, sich Ihrer Vormacht zu widersetzen. Das sind die Anfänge der klassischen „Trotzphase“, die eine normale Etappe in der psychomotorischen Entwicklung Ihres Kindes ist. Normal, aber manchmal ganz schön anstrengend! Unter anderem kann man verstehen, dass Ihr kleiner Schatz in dieser entscheidenden Phase viele andere Dinge im Kopf hat, statt zu essen. Es gibt so viel Neues zu entdecken, Unbekanntes zu erforschen, Spiele auszuprobieren! Das Essen zu verweigern …, “nein“ zu sagen …, ist auch Ausdruck seines starken Autonomiebestrebens.
Sind sie im Alter von 2 Jahren alle gleich?
Sie haben es sicher schon in Gesprächen mit Freundinnen und Bekannten festgestellt: zwei Jahre alte Kinder zeigen ähnliche Verhaltensweisen, wenn es um Vorlieben beim Essen geht:
- Vorlieben für süsse Speisen mit einem dezenten, anstatt klar abgegrenzten Geschmack
- Appetit auf Pasta, Reis, Kartoffeln.
- Weniger Interesse für Gemüse.
- Misstrauen, sobald etwas Neues auf den Tisch kommt.
Diese Phase ist bei jedem Kind ganz normal: Bei dieser sogenannten „Nahrungsmittel-Neophobie“ lehnt das Kind jedes neue Lebensmittel aus Misstrauen oder Angst vor dem Unbekannten zuerst ab. Je nach Kind ist sie mehr oder weniger ausgeprägt und verschwindet im Allgemeinen im Alter von … 6 oder 7 Jahren! So heisst es auch in dem berühmten Sprichwort von Jean De La Fontaine „Viel mehr als Wut und grosse Kraft hat hier Geduld und Zeit geschafft.“
Wappnen Sie sich also mit Geduld und denken Sie daran, dass es den anderen Müttern genauso geht. So einen kleinen Sprössling fest im Griff zu haben, scheint von aussen gesehen kinderleicht … Aber es passiert schnell, dass man sich solchen Situationen gegenüber nicht ganz gewachsen fühlt! Kopf hoch und durchhalten!
Auch ich lerne Babys Geschmack und Appetit kennen
Nicht jede Essensverweigerung lässt sich mit einer Nahrungsmittel-Neophobie erklären. Und wenn Ihr Kleines einfach keinen Hunger hat?
Der Appetit wechselt von einem Tag zum andern. Ein Anflug von Müdigkeit, ein durchbrechender Zahn und hoppla, schon hat Ihr Sprössling weniger Appetit! Keine Sorge, Ihr Kind isst so viel, wie es braucht, ohne seine Entwicklung zu gefährden, solange sein Gewicht und seine Wachstumskurve kontinuierlich steigen.
Eine andere Möglichkeit: Ihr Kind mag das Lebensmittel, das Sie ihm zu kosten geben, einfach nicht (erinnern Sie sich an Ihr frühere Spinat-Phobie!) Hat das Kind ein bestimmtes Lebensmittel schon mehrmals kategorisch abgelehnt, so kann man daraus schliessen, dass es aufgrund seines persönlichen Geschmacks dieses Essen nicht mag … Das ist nicht weiter schlimm, sein Nahrungsgleichgewicht wird deshalb nicht gleich aus der Balance geraten.
Vergessen Sie auch eins nicht: manchmal ist es nicht das Nahrungsmittel an sich, sondern seine faserige Struktur, die Baby stört. Da hilft nur der Griff zu einem feinen Sieb! So können Sie die Fäden aus dem Fenchelpüree oder die Kerne aus dem Himbeerkompott entfernen!
Ein paar Indianertricks, um mein kleines „Ungeheuer“ zu bändigen?
Ihr kleiner „Rebell“ hat beschlossen, sich zu widersetzen? Es hält den kleinen Mund fest verschlossen und zeigt sich völlig unbeeindruckt gegenüber jeder List („frummmmm, da kommt das Flugzeug“, „Und ein Löffelchen für Papa, und ein Löffelchen für …“, „iss‘ schön, dann wirst du gross und stark“, „es war einmal ein wunderschöner Prinz, der war sehr stark, er ass nämlich immer sein Süppchen auf“, „Na gut, nur noch ein „Petit Suisse“…) Alles umsonst! Keine Panik, auch Sie haben ein unfehlbares Prinzip (nun ja, so gut wie …): Kein Erpressen, kein Einschüchtern und schon gar nicht sich auf einen Handel einlassen. Man lernt es, konsequent und kohärent zu sein: „Du willst das nicht? Na gut. Aber dann gebe ich dir jetzt nur Wasser zu trinken, und du musst bis zum nächsten Essen warten“. Beim ersten Mal nicht gerade leicht! Aber hat Ihr Kind erst einmal verstanden, dass es nicht darum herum kommt, versteht es schon bald, dass es besser ist, ein paar Kompromisse zu schliessen..
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