Was Sie über Lebensmittelallergien wissen sollten

Was Sie über Lebensmittelallergien wissen sollten

Artikel
Dez. 28, 2022
5 Minuten

Die neuesten Lebensmittelallergie-Forschungen haben ergeben, dass man heute empfiehlt, Babys potenziell allergieauslösende Nahrungsmittel sofort ab der Einführung fester Kost zu füttern. Das ist verwirrend? Dann lesen Sie einige der häufigsten Fragen und Antworten zur Erklärung dieser neuen Richtlinien.

Als Sie selbst im Babyalter waren, wurde Ihren Eltern wahrscheinlich geraten, Ihnen bestimmte Lebensmittel erst später zu geben. Dazu zählten in der Regel Erdnüsse, Eier, Schalentiere und Weizen.

Diese Empfehlungen wurden kürzlich revidiert. Heute soll man Lebensmittel, die häufig allergische Reaktionen auslösen, unbedingt früh in die Beikost integrieren.

Die Weltallergieorganisation empfiehlt stillenden Müttern, ihr Baby nicht allergenfrei zu ernähren, selbst wenn das Baby als besonders gefährdet gilt, weil ein Elternteil eine Lebensmittelallergie hat. Versuchen Sie, Ihrem Kleinen erst einmal ein ganz bisschen gut gegartes Ei zu geben und dann genau zu beobachten, ob es irgendwelche Reaktionen zeigt. Servieren Sie ihm in dieser Zeit keine anderen Speisen, die potenziell allergieauslösend sind, weil Sie sonst bei einer Reaktion nicht wissen, worauf sie zurückzuführen ist.

Neuigkeiten zu Erdnüssen und Gluten

Zwei Inhaltsstoffen wird sowohl von der internationalen Wissenschaft als auch von den Medien besondere Aufmerksamkeit gewidmet:

Erdnüsse

Da eine lebensbedrohliche Reaktion befürchtet werden muss, ist eine Erdnussallergie für Eltern ein echter Grund zur Sorge. Jüngste Forschungsergebnisse bei Hochrisikokindern deuten darauf hin, dass eine Erdnussallergie weniger wahrscheinlich wird, wenn Sie schon früh Lebensmittel, die (gemahlene) Erdnüsse enthalten, in die Beikost integrieren. Die neueste Empfehlung für gesunde Säuglinge, bei denen zuvor keine Allergie diagnostiziert wurde, lautet, Ihrem Baby ab einem Alter von etwa sechs Monaten erdnusshaltige Nahrungsmittel in altersgerechter Konsistenz zu geben. So können Sie z. B. ein klein wenig Erdnusspulver mit Muttermilch vermischen oder Erdnussbutter verdünnen. Denken Sie daran, dass sämtliche Nüsse gemahlen oder so stark zerkleinert werden müssen, dass kein Erstickungsrisiko besteht. Falls Ihr Kind an Neurodermitis oder anderen Lebensmittelallergien leidet, sollten Sie Erdnussprodukte nur unter ärztlicher Aufsicht einführen.

Gluten

Gluten ist ein Protein, das in Getreide wie Weizen, Gerste und Roggen vorkommt und auf das manche Menschen allergisch reagieren. Zöliakie hingegen ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem auf Gluten reagiert und die Darmschleimhaut beschädigt. Wenn bereits Familienmitglieder daran leiden, hat ein Baby ein erhöhtes Risiko, selbst auch an Zöliakie zu erkranken. In den aktuellen Leitlinien wird empfohlen, gesunden Kindern ab Beginn der Beikost auch glutenhaltige Lebensmittel (die meisten Brotsorten, Nudeln, Cerealien) zu füttern. Geben Sie ihm zunächst kleine Mengen zu probieren. Und zwar zu Hause (nicht im Restaurant oder der Kita), um eventuelle Reaktionen besser überwachen zu können.

Woran erkennt man eine allergische Reaktion

Auf verschiedene Lebensmittelallergien antwortet der Körper auch mit unterschiedlichen Reaktionen. Manche treten praktisch sofort auf, manche innerhalb von einer oder zwei Stunden nach dem Verzehr.

Falls Ihr Baby auf ein bestimmtes Nahrungsmittel allergisch ist, kann sich das folgendermassen äussern:

  • Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen
  • Laufende Nase, Husten, Niesen, keuchender Atem oder sonstige Probleme, Luft zu bekommen
  • Juckende Haut an Lippen/Mund, Ausschlag

Wenn Sie glauben, dass Ihr Kind allergisch auf ein Lebensmittel reagiert, wenden Sie sich sofort an einen Arzt.

Quellen

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Du Toit G, Roberts G, Sayre PH et al. Randomized trial of peanut consumption in infants at risk for peanut allergy. N Engl J Med 2015; 372(9):803-13.

Fewtrell M, Bronsky J, Campoy C et al. Complementary feeding: A position paper by the European society for paediatric gastroenterology, hepatology and nutrition (ESPGHAN) committee on nutrition. J Pediatr Gastroenterol Nutr 2017; 64(1):119-32.

Greer FR, Sicherer SH, Burks AW et al. Effects of early nutritional interventions on the development of atopic disease in infants and children: the role of maternal dietary restriction, breastfeeding, timing of introduction of complementary foods, and hydrolyzed formulas. Pediatrics 2008; 121(1):183-91.

Roduit C, Frei R, Depner M, et al. Increased food diversity in the first year of life is inversely associated with allergic diseases. J Allergy Clin Immunol 2014; 133(4):1056-64.

Togias A, Cooper SF, Acebal ML et al. Addendum guidelines for the prevention of peanut allergy in the United States: Report of the national institute of allergy and infectious diseases-sponsored expert panel. J Allergy Clin Immunol 2017; 139(1):29-44.

https://celiac.org/celiac-disease/understanding-celiac-disease-2/what-i… (Accessed December 18, 2017)

www.worldallergy.org (Accessed December 18, 2017)

Last revised: December, 2017

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