8. Lebensmonat
Wer gehört zu mir? Viele Kinder sind jetzt in der Fremdel-Phase und unterscheiden genau zwischen bekannten und unbekannten Gesichtern. Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung!
Schauen Sie sich Ihren Schatz mal genau an - er hat sich zu einer richtigen kleinen Persönlichkeit entwickelt. Man sieht ihm an, wie stolz er ist, immer mehr zu können und immer selbstständiger zu werden.
„Jetzt geht's los!“
Erst ganz zaghaft, dann immer schneller. Ihr Baby kann jetzt vielleicht schon Krabbeln oder lernt es bald. Stück für Stück führen nun ausgiebige Entdeckungsreisen Ihren kleinen Liebling in jede Ecke der Wohnung. Übrigens: Manche überspringen die Krabbelphase und lernen später direkt laufen. Aber ganz egal, wie Ihr kleiner Spatz sich fortbewegt: Sie sollten jetzt einen kritischen Blick auf mögliche Gefahrenquellen in Ihrer Wohnung werfen. So sind etwa Steckdosensicherungen sehr sinnvoll.
Gut gesichert macht das Entdecken gleich viel mehr Spass - schon, weil Sie nicht dauernd „nein“ sagen müssen. Denn zu viele „Neins“ bremsen die Neugier Ihres Kindes und damit seine Entwicklung.
Beim Thema Lauf- oder Gitterstall gehen die Meinungen auseinander. Grundsätzlich gilt: Kein Kind sollte lange Zeit „hinter Gittern“ verbringen. Schliesslich nimmt ihm der begrenzte Raum viel Bewegungsfreiheit. Aber wenn Sie mal schnell zum Briefkasten oder zur Toilette gehen möchten oder Ihr Kind bei bestimmten Arbeiten einfach nicht gebrauchen können, ist ein Laufgitter praktisch. Wenn das Kleine daran gewöhnt ist, ab und zu mal in seinem Ställchen zu spielen und Sie dabei aber noch sehen oder hören kann, wird es sich auch nicht abgeschoben fühlen.
„Nicht alleine lassen!“
Fremdeln ist kein „Kinderspiel“, sondern die wirkliche Angst eines Kindes, allein gelassen zu werden. Dieser Entwicklungsschritt zeigt Ihnen, dass Ihr Kind nun weiss, wer zu ihm gehört und dass es Unterschiede macht: „Die Mami gehört in den engen Kreis, an Oma muss ich mich erst gewöhnen und Papas Kollegen kenne ich nicht - den mag ich nicht!“ Dass ein Baby bei Mami und Papi Schutz und Geborgenheit findet, ist deshalb das Wichtigste in der Fremdel-Phase. Mit kleinen Versteckspielen fördern Sie das Vertrauen Ihres Kindes, denn es lernt, dass Sie vielleicht mal kurz weg sind, dann aber immer wiederkommen.
„Zähne zeigen“
Um den achten Monat zeigt sich häufig der erste Zahn. Dieser kündigt sich oft schon Wochen vorher an: Im Mund Ihres Babys können Sie dort, wo sich später der erste Schneidezahn zeigen wird, eine helle, harte Erhebung sehen und fühlen. Kaum ist der erste sichtbar, kommt der benachbarte Zahn schnell nach. Dann folgen meist ebenso rasch die vier Schneidezähne. Die meisten Kinder bekommen ihre Schneidezähne vor dem ersten Geburtstag, die Eck- und Backenzähne danach.
Übrigens: Auch die Milchzähne müssen von Anfang an gepflegt werde. Noch ist eine Zahnbürste nicht nötig. Es genügt, die Zähnchen ein- bis zweimal am Tag mit einem Wattestäbchen abzureiben. Sind mehrere Zähnchen da, nehmen Sie am Besten eine spezielle Babyzahnbürste.
„Stück für Stück das Kauen lernen!“
Auch wenn die ersten Zähne noch nicht wirklich zum Kauen da sind, steht dieser Schritt nun an. Denn Kauen will gelernt sein. Schliesslich geht es dabei nicht nur um das Bewältigen fester Nahrung, sondern auch um das Trainieren von Zunge, Lippen und Kiefermuskulatur. Letzteres ist wichtig für das spätere Sprechen lernen.
Aus diesen Gründen sind die Nestlé Menüs für Kinder ab dem 8. Monat nicht mehr ganz so fein püriert. Vielmehr enthalten sie feine Stückchen. Diese sind genau auf das Kauen lernen abgestimmt.
Nicht nur das Kauen, sondern auch das Trinken aus einem Becher kann jetzt geübt werden. Denn Ihr kleiner Liebling ist nun in der Lage, die beiden Henkel einer Trinklerntasse ganz alleine zu halten. Passen Sie aber auf, dass Ihr Kleines nicht zum „Dauernuckler“ wird. Das Trinken sollte nicht unnötig lange dauern, auch wenn es noch so viel Spass macht. Denn zu langes Nuckeln am Trinklernbecher ist schädlich für die Zähne, die jetzt nach und nach kommen.
Artikel